Wie vielen Fans jubelt Red Bull Salzburg hier zu?

Sebastian Steinbichler

Die Anhängerschaft von Red Bull Salzburg ist nicht für ihren starken Auswärtssupport bekannt. Das stellte sich auch in der Qualifikation für die Champions League beim SK Brann unter Beweis. Nur ein Grüppchen hatte die nicht übertrieben lange Reise für die am Ende siegreiche Mannschaft auf sich genommen.

„Das hat Spaß gemacht“, sagte Salzburgs Routinier Karim Onisiwo. Die Stimmung im Brann-Stadion von Bergen, in dem die Mozartstädter in der 2. Quali-Runde der Champions League mit 4:1 gewannen, beeindruckte den 33-Jährigen. Vom Gäste-„Block“ konnte man das einmal mehr nicht behaupten.

Bild: Sebastian Steinbichler

Nur rund 40 Bullen-Fans feuerten ihre Mannschaft in Norwegen an. Den Klub zu unterstützen, ist nur für die wenigsten das ausschlaggebende Kriterium, um auswärts dabei zu sein.

Klub bot nichts an
Dabei hatte Bergen den Punkt „attraktives Reiseziel“ allemal erfüllt. Auch die Flugzeit von München direkt (2:15 Stunden) – oder mit einem Zwischenstopp – hielt sich definitiv in Grenzen. Der Aufwand war also überschaubar. Auf der anderen Seite steht mit dem SK Brann ein in Österreich unbeschriebenes Blatt, dazu war es „nur“ die zweite Quali-Runde der Champions League.

"Ich hoffe, dass so viele Fans wie möglich kommen und das Stadion voll ist"Karim Onisiwo über für das Rückspiel

Zu wenig für die hohen Ansprüche der Salzburg-Fans, die sich lieber erst dann auf den Weg machen, wenn es international gegen einen prominenten Gegner geht. So waren vergangenen Jänner im Schlagerspiel gegen Real Madrid Tausende im Estadio Santiago Bernabéu daheim. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Klub selbst nicht unschuldig: Er hatte erst gar keine Fanreise nach Norwegen angeboten.

Ausgangslage aussichtslos, aber...
Am Ende war die 40-köpfige Gruppe dank des starken Auftritts der Salzburger in Halbzeit zwei doch noch zu hören. Die Spieler waren zufrieden. „Das zeigt, dass wir wieder ein Team sind“, sagte Kapitän Mads Bidstrup, der im Rückspiel am Mittwoch den Sack zumachen will. Dann wäre der Einzug in die Europa League bereits fix.

„Ich hoffe, dass so viele Fans wie möglich kommen und das Stadion voll ist“, richtete Onisiwo einen kleinen Appell aus. Aus Norwegen machen sich übrigens mindestens 800 auf den Weg. Trotz aussichtsloser Ausgangslage.

Mehr zu diesem Beitrag gibt es auch auf krone.at